US-Inflation höher als erwartet
Die Zinswende nimmt Gestalt an. Während die Bank of England schon zweimal die Leitzinsen erhöht hat, gehen bei der Fed nach den überraschend hohen Januar-Inflationsdaten von gestern viele Akteure davon aus, dass es in diesem Jahr fünf Leitzinserhöhungen geben wird.
Von der EZB werden bis zu zwei Zinserhöhungen à 25 Basispunkte erwartet. Keine schönen Rahmenbedingungen für den Aktienmarkt.
Möglicherweise sind diese Ängste überzogen, die Anleihemärkte jedenfalls reagieren bereits kräftig: Investoren werfen Staatsanleihen aus den Depots, und die Renditen von deutschen und amerikanischen Staatsanleihen steigen seit Jahresanfang deutlich. In Deutschland hat die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe den Minusbereich verlassen und rentiert auf dem höchsten Stand seit Mai 2019! In den USA nähert sich die Rendite zehnjähriger Staatspapiere der Marke von zwei Prozent.
Anleihen in die Anlagestrategie einbeziehen
Was sich derzeit an den Anleihemärkten abspielt, ist beachtlich. Was das für den Anleger bedeutet? Grundsätzlich gewinnen Anleihen im Vergleich zu Aktien (endlich) wieder an Attraktivität. Anleger sollten deshalb auch diese Assetklasse in ihre Anlagestrategie mit einbeziehen, und zwar passend zu ihrem Anlageprofil. Aber auch am Aktienmarkt lohnt die Suche nach potenziellen Profiteuren steigender Zinsen: Zu den Zins-Gewinnern zählen vor allem die Banken. Ebenfalls zu den Zins-Gewinnern zählen Versicherungen, die traditionell in großem Maß in Anleihen investiert sind. Diese werfen künftig mehr Rendite ab.