US-Zwischenwahlen sorgen für Zurückhaltung
Bei den mit Spannung erwarteten US-Zwischenwahlen gibt es noch keinen klaren Trend. Die Demokraten könnten das Repräsentantenhaus verlieren, das Rennen um den Senat scheint sehr knapp zu sein. Es zeichnet sich jedenfalls kein klares Ergebnis ab, das sorgt für Unsicherheit. Eine gespaltene Regierung könnte zu einem zweijährigen gesetzgeberischen Stillstand führen. Noch ist die Frage, ob die politische Zukunft in den USA die jüngste Rally rechtfertigt, deshalb nicht beantwortet. Es wird zudem wohl einige Tage dauern, bis die endgültigen Zwischenergebnisse bekannt sind. In den Fokus rücken zunächst die US-Verbraucherpreise am Donnerstag angesichts ihrer Signalwirkung für die Zinspolitik der US-Notenbank.
Somit dürften heute vor allem Quartalsberichte über die Tendenz am deutschen Aktienmarkt entscheiden. Der Energiekonzern Eon hat nach den ersten neun Monaten dieses Jahres seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Der Konzern erwarte unverändert ein bereinigtes Ebitda in der Spanne von 7,6 bis 7,8 Milliarden Euro nach zuletzt 7,9 Milliarden. Von Januar bis Ende September ging dies erwartungsgemäß um drei Prozent auf 6,1 Milliarden Euro zurück. Größter Gewinnbringer sei das Netzgeschäft gewesen, das sein operatives Ergebnis auf 4,1 Milliarden Euro nach zuvor 3,9 Milliarden Euro gesteigert habe. Der Autovermieter Sixt profitierte in den vergangenen Quartalen von der zurückkehrenden Reiselust nach der Pandemie und zugleich der Auto-Knappheit, was die Preise für Mietwagen nach oben treibt. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres lag der Vorsteuergewinn bei 506,3 Millionen Euro, knapp 60 Prozent mehr als 2021 und 95 Prozent mehr als im Jahr 2019. Der Umsatz legte verglichen mit dem Vorjahr um gut 40 Prozent zu auf 2,32 Milliarden Euro.
Der Medizintechnikkonzern Siemens Health steigerte im vergangenen Geschäftsjahr die Erlöse um knapp 21 Prozent auf 21,7 Milliarden Euro. Nach Steuern stieg der Gewinn um 18 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis je Aktie legte um 13 Prozent auf 2,29 Euro zu. Für das im Oktober gestartete Geschäftsjahr geht der Konzern aber von einer Abschwächung der Geschäfte aus und erwartet ein sinkendes bereinigtes Ergebnis je Aktie und einen nahezu stagnierenden vergleichbaren Umsatz. Auch Adidas erhielten nach der Freude über den neuen, von Puma abwandernden Konzernchef wieder einen Dämpfer. Wegen der inzwischen beendeten Partnerschaft mit dem Rapper Kanye West und seiner Marke Yeezy müssen die Herzogenauracher ihre Umsatzprognose erneut kappen.