Kalte Dusche der Bank of Japan
Die Notenbanken haben die Börsen weiter im Griff: Nach der FED und der EZB ist es am Dienstag die Bank of Japan (BoJ), die mit einer unerwartet restriktiven Geldpolitik für schlechte Stimmung sorgt. Die Zentralbank lockert die Spanne, innerhalb derer sich die langfristige Anleiherendite bewegen darf. Das wurde an den Märkten als erster Schritt hin zu einer Straffung der geldpolitischen Zügel gewertet. Nicht nur die Börsenkurse in Asien, sondern auch der deutsche Aktienmarkt reagierten darauf mit Verlusten.
Kräftig unter Druck stehen hierzulande insbesondere die Immobilienaktien. Die Sorgen um den globalen Zinserhöhungskurs setzen nicht nur die Anleihemärkte unter Druck, sondern eben auch die zinssensitiven Aktien wie Immobilien. Der RX Real Estate Index für deutsche Immobilien fällt um 3,7 Prozent. Der DAX-Wert Vonovia verliert aktuell 1,9 Prozent und der MDAX-Wert Aroundtown sogar 7,2 Prozent. Letzterer wurde die Kaufempfehlung von Berenberg entzogen.
Deutlich nach oben ging es hingegen mit den Aktienkursen der Banken. Kurstreiber ist die Aussicht auf weitere, starke Zinserhöhungen von denen Banken profitieren. Der Sektor-Index führt mit einem Plus von rund einem Prozent die Rangliste der STOXX600-Branchen an. In Frankfurt legten Commerzbank um 7,9 Prozent zu, Deutsche Bank verteuerten sich um 4,8 Prozent.