Merit-Order - Strompreise spielen verrückt
Mit dem Gaspreis befindet sich auch der Strompreis im Höhenflug. Grund ist eine Regelung an der Strombörse, die beide miteinander koppelt: die sogenannte Merit-Order. Das Prinzip: An den Strombörsen gibt es einen Einheitspreis. Dieser wird durch die teuerste Art der Erzeugung bestimmt, die gerade noch gebraucht wird, um den aktuellen Bedarf zu decken. Beispiel: die Stromkunden brauchen 100 Gigawatt. Diese Nachfrage wird zunächst aus den Stromarten mit den günstigsten Kosten bedient. Reicht das nicht, wird mit teureren Stromarten aufgefüllt, bis der Bedarf gedeckt ist. Die (Grenz-)Kosten der Stromart, die gerade noch gebraucht wird, um die Nachfrage vollständig abzudecken, gibt dann den Einheitspreis vor. Bei diesem Preis decken sich Angebot und Nachfrage. Diejenigen Versorger, deren Grenzkosten über dem Preis der letzten benötigten Erzeugungsart liegen, dürfen nicht liefern. Weil der Strom einheitlich bepreist wird, schwappt die Krise des teuren Gases, das zur Stromerzeugung benutzt wird, so letztlich auch auf den Strommarkt über.